
Noch trennen gut 1454 nm den Segler Jérémie Beyou mit seiner Charal vom sicheren Hafen in Les Sables d’ Olonne. Vor ihm mit etwas über 900 nm Vorsprung kommt Clarisse Cremer als erste Frau ins Ziel. Die Besonderheit von Beyou liegt darin, dass er mit neun Tagen Verspätung ins Rennen gestartet ist.
Beyou wird mit seiner “Charal” mächtig Gas geben. Das ist sein Beruf. Er muss zeigen, dass sein Team vier Jahre an einer Rennmaschine gearbeitet hat, die wirklich der schnellste IMOCA ist. Dafür wird er bei der Rekordjagd auch mehr Risiken in Kauf nehmen. Um eine Platzierung geht es schließlich nicht mehr. Mal sehen, wie weit er diesmal kommt. Boris Herrmann kommentierte die Neuigkeiten aus dem Charal-Rennstall von See: “Ich finde das total beeindruckend von Jérémie. Super, dass er es macht. Das muss mental so hart sein. Für ihn war immer völlig klar, dass er um den Sieg segeln will. Als Abenteurer hinterherzusegeln ist überhaupt nicht seins. Ich weiß nicht, was ihn jetzt bewegt, was seine Motivation ist und was vielleicht auch von außen für ein Druck auf ihm lastet. Es wäre interessant, da in ihn reinschauen zu können. Er hat meine Bewunderung. Es erfordert extrem viel Mut, in so eine Vendée Globe zu starten. Das ist schon an sich anstregend. Man fährt aber mit der aus der Hoffnung geschöpften Energie, dass man eine gute Platzierung erreichen kann. Dass man einen guten Wettkampf liefern kann. Wenn das von vornherein alles nicht gegeben ist, ist es umso härter zu wissen, dass man jetzt wochenlang hinterher fährt.” Und doch hat Beyou sich in einem großartigen Rennen auf den inzwischen 13. Platz vorgekämpft.