Quelle Beitragsbild: www.vendeeglobe.org/fr/cartographie; Screenshot mit freundlicher Genehmigung der Vendée Globe.
75 Tage nonstop sind die Solosegler der Vendée Globe nun unterwegs. In ziemlich genau 4 Tagen, vermutlich Dienstag Nacht, werden die ersten im Ziel in Les Sables d’Onlonne ankommen. Der Schlussspurt dieser 9. Vendée Globe – Regatta wird durch eine ungewöhnlich große und dichte Spitzengruppe bestimmt. Sie besteht, wie im Beitragsbild zu sehen ist, aus neun Seglern mit einem Abstand untereinander von nur 450 Seemeilen. Die Distanz zum Ziel beträgt zwischen 1675 Seemeilen für die beiden gleichauf Führenden Charlie Dalin auf Apivia sowie Luis Burton auf Bureau Vallée 2 und dem auf Platz 9 segelnden Benjamin Dutreux auf Omnia – Water Family.
Faszinierend ist, wei Luis Burton (großes gelbes Boot ganz oben) in den letzten Tagen auf einem sehr viel weiteren Weg der aber den deutlich besseren Wind versprach seine momentane Führungsposition praktisch gleichauf mit Charlie Dalin (kleiner dargestelltes gelbes Boot rechts darunter) gesichert hat, wie man den in der nachfolgenden Karte eingezeichneten Kursen sehr schön entnehmen kann.

Quelle Grafik: www.vendeeglobe.org/fr/cartographie; Screenshot mit freundlicher Genehmigung der Vendée Globe.
Neben den erwähnten beiden Führenden hat insbesondere der deutsche Boris Herrmann (graues Boot) ausgesprochen gute Chancen auf einen Plazt auf dem Siegertreppchen. Nicht nur, dass er sich 4 Tage vor dem Zieleinlauf auf Platz 3 nur 70 Seemeilen hinter den beiden führenden befindet. Er verfügt wegen der Rettungsaktion des schiffbrüchigen Kevin Escoffier über eine Zeitgutschrift von 6 Stunden, die seinen momentanen Minirückstand ohnehin wett machen. Gleiches gilt für Yannick Bestaven auf seiner Maître Coq IV (rotes Boot in der Mitte), der über eine noch größere Zeitgutschrift von 10 Stunden und 15 Minuten verfügt und sich nach aktueller Wegstreckenmussung 155 Seemeilen im Nachteil befindet.
Nach der aktuellen Lage der Dinge scheint es, als ob neben diesen vier Seglern allenfalls Thomas Ryant auf seiner LinkedOut (Blaues Boot) Treppchenoptionen hat. Für die beiden hervorragenden Segler der Spitzengruppe ohne Foils Damien Seguin (Lila Boot ganz rechts) und unserem bewunderten Original Jean le Cam (weißes Boot auf Platz 8) wird es unter den zu erwartenden Windbedingungen von meist 4 bis maximal 5 Windstärken und wenig Welle kaum gelingen, sich gegen die erwähnten anderen 5 Boote der Spitzengruppe durchzusetzen.
Mein aktueller Ergebnis-Tipp vier Tage vor Zieleinlauf:
Platz 1 – Boris Herrmann (einschließlich Zeitgutschrift)
Platz 2 – Loius Burton (u.a. auch wegen seines klug momentan gewählten Kurses)
Platz 3 – Yannik Bestaven (einschließlich Zeitgutschrift) oder Charlie Dalin.
Keine Frage: Das Feld ist unglaublich dicht beieinander und im Feld der momentan führenden sechs Boot ist noch alles möglich. Mit kleinen Wundern könnten selbst unser bewunderter Jean Le Cam, der über eine Zeitgutschrift von 16 Stunden 15 Minuten verfügt, was grob ca. 200 Seemeilen entsprechen könnte, noch Chancen auf einen der vordersten drei Plätze haben – auch wenn es derzeit nicht danach aussieht. Wir drücken dem symatischen 61-jährigen Bretonen, der ohne Sponor mit einem nicht ganzh so modernen Boot an der Regatta teilnimmt, trotzdem unsere Daumen.