Text zum Beitragsbild: Leider gestattet “Head of Marketing” von Baltic Yachts auf expilizte Anfrage keine Screenshots von ihrer Homepage als Beitragsbild und teilt uns sinngemäß mit, dass ein Nutzungsentgeld für “socia media” ggf. nach Einreichung des Textes zur Genehmigung berechnet werde. “We are also very strict with our policy when it comes to not mentioning our customer, hours or prices and these guidelines need to be followed.” Nun, das ist für uns nicht praktikabel und letztlich auch wenig großzüigig oder marketingorientiert von Baltic Yachts. Selbstverständlich aber respektieren wir diesen rechtlich legitimen Wunsch. Wer Bilder von der Hetairos sehen will, muss deshalb im Internet googeln oder sie sich auf derr Hompage von Baltic Yachts anschauen https://www.balticyachts.fi/yachts/hetairos. Wenn es jemand gibt, der selbst über ein Foto verfügt und es zur Verfügung stellt, verwenden wir es gerne.
Die Faszination Segeln lebt vom Abenteuer des Reisens in unbebändigter Natur, von den damit verbunden Begegenungen und – natürlich – von den Booten, die all dies ermöglichen. In dieser Rubik “Segelyachten” stellen wir in looser Reihenfolge Boote und Bootstypen mit Daten ihrer Geschichte und ggf. sonstigen Annekdoten vor. Hier ist es die 218 Fuß – Supermaxi Zweimast-Segelyacht “Hetairos”.
https://www.balticyachts.fi/yachts/hetairos |
Werft: Baltic Yachts, Finnland |
Konstrukteuer: Dykstra & Partners Naval Architects; Co-Desing: Reichel Pugh Yacht Design |
Bootstyp: Hochmoderne Ketch in klassischem Stil |
Länge über alles: 59,90 Meter (zuzüglich Bugspiet usw. 66,7 Meter = 218 Fuß?) ; LWL 49,76 Meter |
Breite: Breite 10,54 Meter |
Maximale Höhe: 62,5 Meter (sie kann damit den Panama-Kanal noch passieren) |
Fertigstellung: 2011 |
Gesamtgewicht: 220 t |
Kabinen/Kojen : 10/20 (1/2 Eigner, 4/8 Gäste, 1/2 Kapitän, 4/8 Crew) |
Material: Kohlefaser (u.a. Rumpf und Masten) |
Kaufpreis: Nach Medienberichten zunächst 60 Millionen Euro, zuzüglich weiterer 23 Millionen für Umbauten insbesondere der Motorkonstruktion (jeweils netto?) |
Eigner: Panama Ldt, Guernsey (Otto Happel) |
Tiefgang: Hubkiel 3,5 bis 9 Meter |
Verdrängung: nur 220 t (! Das sei laut der Zeitschrift Yacht in etwa die Hälfte des Gewichts einer vergleichbaren Aluyacht); Kiel: insgesamt 83 t, ausgestattet mit einer “Crashbox”, die sich im bei Gundberührungen deformiert, um den Aufprall aufzufangen und dabei eine 18 Tonnen schwerde Crashzone der 60-Tonnen Bleibombe an einer Sollbruchstelle verliert. Der Mechanismus hat sich offensichtlich bereits Ende März 2012 auf der legendären St. Barths Bucket Race bewährt. Bei eienr Geschwindigkeit von etwa 8 Knoten soll die 9 Meter tief reichende Ballastbome des Hubkiels gegen ein Hindernis geprallt sein. Den Aufprall habe die Crashzonde Ballastbombe funktionsgemäß abgefangen. Kielfinne, Hubmechanismus und Rumpf sollen keine strukturellen Schäden erlitten haben (Quelle: Yacht.de) |
Sonstiges: Spektakulärer Rechtsstreit seit 2014 zwischen Käufer und Verkäufer. Hinter ihnen stehen die beiden deutschen Milliardäre Otto Happels auf der Käuferseite und Hans Georg Näder auf der Verkäuferseite. Näder hält über seine Holding-Gesellschaft 80% an Baltic Yachts (Quelle: Medienberichte). Im Streit geht es um 23 Millionen Euro für die Beseitigung behaupteter Mängel der Yachtkonstruktion unter anderem im gesamten Motor-System (4 Motoren), von dem auch die Hydraulik und Elektronik an Bord abhängt. Der Käufer hatte das Motorensystem mit diesem Aufwand in der niederländischen Werft Vitters runderneuern lassen. Hinzu kommen weitere Kosten für Rechtsstreit, Gutachten usw.. Insgesamt soll es um 30 Millionen Euro gehen. Ob der Rechtsstreit inzwischen entschieden ist, wissen wir nicht. Er wurde einerseits vor dem Hamburger Maritimen Schiedsgericht ausgetragen. Parallel wurden von der Käuferseite, die nach Medienbereichten vom Peter Gauweiler vertreten wird, einem Anwalt mit ausgesprochen konfrontativen Streitstil, Vorwürfe falscher Behauptungen und rechtswidriger Drohungen durch Hans Georg Näder erhoben. Die beiden Milliardäre waren im Oktober 2016 in einem Vier-Augengespräch über den Rechtsstreit aneinandergeraten. Offensichtlich wird der Rechtstreit prallel vor weiteren Gerichten ausgetragen: Am Firmensitz der Baltc Werft in Finnland erwirkte die Happels-Seite eine Sicherheitsleistung in Höhe von (nur) zwei Millionen Euro. Dieser Arrest-Streit durchlief dort wohl alle Instanzen bis zum Obersten finnischen Gerichtshof. Ein weiterer Rechtsstreit wurde von Käuferseite vor dem Landgericht Göttigen angestrengt. Dieses Gericht erachtete im September 2018 die über die Kanzlei Gauweiler eingereichte Klage allerdings in Ermanglung eines Rechtsschutzbedürfnisses ab. Der jedenfalls zu diesem Zeitpunkt noch nicht abgeschlossene Rechtsstreit vor dem maritimen Schiedgericht in Hamburg sei vorrangig. |