,Über Faro habt ihr schon viel auf unserem Blog gelesen. Unsere Chablis liegt dort im Winterlager. Heute möchte ich euch diese wunderbare kleine portugisische Stadt etwas näher vorstellen. Eins noch vorweg: ich hab mich total in diese Stadt und ihre Bewohner verliebt; die Leute sind unbeschreiblich nett und gastfreundlich. Obwohl ich kein portugisisch spreche (leider), gibt es hier keine Verständigungsprobleme… Zur Not mit Hand und Fuss aber immer mit sehr viel Herz. Chablis liegt hier aus mehreren Gründen: 1. wir mussten das Boot in zwei Wochen von Palma (Mallorca) möglichst weit an der atlantischen Küste Richtung Norden bringen, 2. es müssen noch einige Arbeiten durchgeführt werden, bevor es im großen Schlag nach Stralsund geht, 3. es ist wunderschön dort und günstig. Selbst im Winter fällt das Thermometer selten unter 15 Grad, was für Arbeiten mit Lacken oder anderen Materialien sehr hilfreich ist. Auf dem Gelände von Nave Pegos gibt es alles, was frau als Bastler braucht: Strom, Wasser, warme Dusche (manchmal) und immer jemanden, den man fragen kann – und es ist günstig. Sowohl finanziell als auch von der Verkehrsanbindung. Luftlinie 4 km vom Flughafen Faro entfernt. Bei unser Ankunft hatten wir leider nicht die Zeit, auch die wunderschöne Stadt zu erkunden. Das konnte ich im Dezember nachholen. An einem verregneten Tag, nachdem ich das Boot auch mal innen (inkl. Motorraum) geputzt habe, habe ich mich auf einen Sightseeing Trip in die Altstadt aufgemacht. Faro ist nicht extra für Touristen aufgehübscht, sondern hat sich den eigentümlichen Charakter bewahrt. Auch hier überall die kleine Cafes, Bars und Restaurants, die von den Einheimischen nach “Dienstschluss” zum Beisammensein besucht werden. Vor 19 Uhr macht hier kein Restaurant auf… Doch dann wacht diese kleine Stadt auf und das Leben beginnt…Ganz authentisch und nicht für Touris aufgebrezelt.
Faro hat keinen Strand, der ohne Auto oder ähnliches erreichbar ist. Auch dadurch unterscheidet sich diese Stadt von anderen. Faro ist umgeben von den atemberaubenden Salzwasserlagunen und dem Naturpark Ria Farmoso. Auch unser Liegeplatz ist nur bei Hochwasser erreichbar. Vom Atlantik sind es nochmals mindestens zwei Stunden bis zum Liegeplatz. Es ist eine Fahrt, zwar unter Motor, aber von so wunderschöner Natur, einfach unbeschreiblich.
Faro lässt sich nicht in wenigen Worten beschreiben: den Charme, die Freundlichkeit und Autentizität muss man erleben und fühlen. Selten hat mich eine Stadt so sehr in den Bann gezogen. Und genau das macht das Abenteuer Segelzeit für mich aus; diese unbeschreiblichen Eindrücke, so viel Neues, so viel Schönes, manchmal auch so viel Trauriges – all diese Eindrücke, die ich hier erleben darf. Wir erleben unseren Planeten wie er ist, wunderschön – manchmal noch fast unberührt – und dann wieder unglaublich von Menschen zerstört. Es ist überwältigend, das alles erleben zu dürfen. Und nach Faro werde ich wohl immer wieder immer zurück kommen…