Quelle Beitragsbild: www.vendeeglobe.org/fr/cartographie; Screenshot mit freundlicher Genehmigung der Vendée Globe.
Über die Homepage kann man vom heimischen PC coronagerecht den Verlauf der Vendée Globe sehr schön mitverfolgen. Heute ist Tag 58 dieser Nonstop-Einhand-Rund-um-die-Welt-Regatta. Die ersten 12 von derzeit noch 27 im Rennen befindlichen Booten haben die letzte vorentscheidende Wegmarke vor der Ankunft im Ziel passiert: Kap Hoorn, die wegen seiner regelmäßigen Winde in Sturmstärke berüchtigte Südspitze Südamerikas. A propos: die “Cartographie” der Webseite der Veranstalter erlaubt über Funktions-Schalter am rechten Rand der Grafik verschiedene Ansichten einzustellen. Insbesondere die Einblendung der Windverhältnisse (drittletzte Option) macht die Karte sehr viel anschaulicher.
Wie der Cartographie zu entnehmen ist, liegt derzeit Yannick Bestaven auf seiner Maître Coq IV mit über 200 Seemeilen vor Carlie Dalin mit der Segelyacht APIVIA in Führung. Beide Segler dominierten im bisherigen Rennverlauf immer wieder, auch wenn die Windverhältnisse das Rennfeld verschiedentlich veränderten. Mit weideren 100 nm Abstand auf allerdings sehr unterschiedlicher Route folgen Thomas Ryant (LinkedOut) und Damien Seguin (Groupe APICIL). Unser kautziger, 61-jähriger Held Jean Le Cam, dessen Boot den spaßigen Namen Yes we Cam! trägt, befindet sich derzeit auf Platz 7 mit 600 Seemailen Rückstand auf Bestaven beziehungsweise dreihundert Seelmeilen Rückstand auf die soeben erwähnten Dritt- und Viertplazierten. “Roi Jean” wie Jean Le Cam oft genannt wird, hat nur noch geringe Chancen, auf den verbleibenden gut 6000 Seemeilen noch das Siegertreppchen zu ersegeln, obwohl er ein absolut großartiges Rennen hingelegt hat. Seine Zeitgutschrift von 16 Stunden und 15 Minuten, die er bei der Rettung von Kevin Escoffier verloren hat, sowie möglicherweise schwierige Windverfältnisse im nördlichen Atlantik schließen allerdings Überraschungen bis zum Ziel nicht aus. Ähnliches gilt für den deutschen Boris Herrmann auf seiner Seaexplorer, der sich im Hauptverfolgerfeld derzeit noch auf Platz 11 befindet. Er hatte in der schweren See vor Kap Hoorn mit Pannen zu kämpfen und extrem viel geleistet. Zum einen musste er wegen eines Risses sein Großsegel bergen und nur seinem kleinen J3-Vorsegel Kap Hoorn umrunden. Das hat wertvolle Zeit und viel Kraft gekostet. Das Großsegel hat er inzwischen wieder genäht: Bravo!! Außerdem fiel wegen eines Kabelbruches mitten in der Nacht sein Strom aus. Auch diesen Fehler konnte Boris lokalisieren und beheben. Er wird in den kommenden 2 Wochen bis zur Ziellienie sich sicher wieder um einige Plätze nach vorne kämpfen können – vorausgesetzt weitere Pannen bleiben aus.