Beitragsbild: (c) Boris Herrmann Team Malizia, Bild bearbeitet von Frank Winkelmeier, mit freundlicher Genehmigung von Team Malizia
Wie bei jedem wirklich großen Sportereignis geht es auch bei der Vendée Globe nicht nur um Sport, sondern auch um viel Geld. Im Fall der Vendée Globe vermutlich eher um Geld und Pfründe der Veranstalter, denn richtig reich belohnt werden die Einhandsegler, die ihr Leben aufs Spiel setzen und drei Monate 24 Stunden am Tag nonstop bis zur äußersten Erschöpfung kämpfen, nicht. Von den Gehältern der Bundesliga Fußballspieler in Höhe von 50.000 Euro pro Woche! (oder auch einem Vielfachen) sind Profi-Regattasegler Lichtjahre entfernt.
Der Sieger der Vendée Globe erhält ein Preisgeld von (lediglich) 200.000 Euro. Das ergibt einen Stundenlohn von ca. 100 Euro ausschließlich für den Sieger, wenn man die eigenen Ausgaben des Seglers nicht abzieht. Und diese Ausgaben sind ganz erheblich. Das Budget, das man ausgeben muss, um an der Regatta teilnehmen zu können, soll bei durchschnittlich einer Million Euro liegen, also einem Vielfachen der Siegerprämie! Sparsame Teilnehmer sollen mit Gebrauchtbooten allderdings auch schon mit 500.000 Euro oder weniger auskommen, dann allerdings vermutlich ohne direkte Siegchancen. Teilnehmer mit großzügigen Sponsoren sollen über ein Gesamtbudet von über drei Million Euro oder darüber verfügen. Das hört sich nach einem geschickten Geschäftsmodell zugunsten des Veranstalters an. Zum Vergleich: Das Preisgeld, das über die Rennsaison in der Formel 1 verteilt wird, beläuft sich wohl auf über 1.000 Millionen Dollar.
Die Dimension des Kommerzes spiegelt sich ganz offensichtlich auch im Charme und der Servicebereitschaft des jeweiligen Presseservices wieder. Bildrechte für Fußballspiele sind ein einträgliches Geschäft. Wer über Bundesliga-Fußballspiele berichten und womöglich fremdes Bildmaterial nutzen will, muss tief in die Tasche greifen – mithin über die Mittel öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten verfügen (zuletzt und noch ohne die zuletzt beschlossene Gebührenerhöhung 8 Milliarden Euro pro Jahr!) – oder zigtausende zahlende Leser haben.
Ganz anders z.B. bei Boris Herrmann, dem deutschen Teilnehmer der Vendée Globe, von dem auch das Beitragsbild hier stammt. Meine Anfrage, ob ich die Pressefotos des Team Malizia für meinen Blog verwenden dürfte, wurde sehr freundlich und postwendend bejaht, sofern es sich um einen editorialen Artikel handle. Großartig, und danke, lieber Boris Herrmann mit Team!
Auch der Veranstalter der Vendee Globe stellt Pressefotos zur Verfügung. Meine freundliche Anfrage nach deren Pressematerialien wurde noch einigen Tagen jedoch eher schmucklos wie folgt beantwortet:
Bonjour,
Vous avez fait une demande d’accès à l’Espace presse du Vendée Globe. Pouvez-vous nous préciser quelles genres d’informations vous recherchez et pour quel usage ? Dans l’attente de votre retour.
Cordialement
[…]
Responsable Presse France
Ich hatte natürlich schon in meiner Anfrage angegeben, dass ich Pressematerialien gerne für diesen Blog hier verwenden würde. Natürlich habe ich postwendend auf die Mail zurückgeantwortet und nochmal erklärt, dass ich die Pressematerialien gerne auf diesem Blog hier nutzen würde. Seither Funkstille. Warten wir ab, ob ich die Pressemappe doch noch bekommen darf, um Deutschland für die Vendée Globe zu begeistern. … Ich würde mich freuen, bin mir aber nicht so sicher, ob das nochmal etwas wird. …
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