Schon seit langem wollte ich zum Bootsausstatter Niemeyer, seitdem er in Berlin umgezogen ist. Ganz früher war er am Wannsee, ganz oben an der Heerstraße, Bushaltestelle Alt-Pichelsdorf. Er zog dann um und war unmittelbar nebenan beim IKEA Spandau – auch noch gut zu erreichen. Vor einiger Zeit ist er jetzt schließlich in die Holzhauser Str. in Reinickendorf gewandert. Für diejenigen, die im Südwesten Berlins wohnen eigentlich unerreichbar. Trotzdem wollte ich mal nachschauen, wie es dort jetzt aussieht und was Niemeyer alles an Fachbedarf vor Ort auf Lager hat.
Vorneweg: Natürlich liebe ich Fachgeschäfte für Bootsbedarf! Ich brauche Sie, sie sind der Ort, an dem ich mich stundenlang aufhalten und jedes Teil studieren könnte. Onlinekauf ist Mist. Oft muss man sich die Produkte einfach anschauen und anfassen, um zu sehen, ob sie zu einem passen. Und trotzdem war ich vom “neuen” Niemeyer etwas enttäuscht. Er hat von allem etwas. Ein Art Gemischtwarenhandel. Aber in vielen Bereichen doch keine besonders große oder überzeugende Auswahl. Es gibt Ausnahmen: Fender und Leinen gibt es in Hülle und Fülle. Werkzeug schon fast gar nicht. Mal abgesehen von einem gefüllten Styropohr-Werkzeugkasten, der schwimmt, wenn er ins Wasser fällt. Na, ja, würde ich da mal sagen. Solchen Schnick-Schnack brauche ich jedenfalls nicht. Und ich habe Schwierigkeiten, mir vorzustellen, wer eigentlich sonst. Die Verkäuferinnen sind sehr freundlich, das Amiente aber eher kühl und – wie gesagt – das Sortiment vermochte mich nicht sehr zu inspirieren. Nehmen wir als Beispiel die Bekleidungsabteilung. Erstens weihnachtet es, da darf ich mir schon das eine oder andere Kleidungsstück für meine Lieblingsbeschäftigung leisten. Und zweitens ist meine Segelgarderobe wirklich sehr klein. Meistens ziehe ich meine ganz normals Klamotten an. Ich habe also Bedarf. Was soll ich sagen: Ich hätte mir eine vielfältigere Auswahl und eigentlich auch ein paar attraktive Sonderangebote gewünscht. Die gab es hauptsächlich von der Niemeyers Eigenmarke “OCEAN pro+” und sonst wirklich nur sehr vereinzelt. Mein Liebster bräuchte dringend eine neue Seglerjacke – seine alte ist 12 Jahre alt und wirklich überall brüchig und durchgescheuert. Da gabe es trotz gutem Willen wirklich nichts Passendes in seiner Größe.
Trotzdem habe ich das Geschäft natürlich nicht ohne einem Beutel Einkäufe wieder verlassen. Hauptsächliche Beute ist eine schicke Seglerhose von Helly Hansen, von der ich wirklich hoffe, dass sie mich im frühsommer trocken hält, wenn wir den Atlantik entlang nach Norden und durch den Englischen Kanal segeln werden. Mit 249,99 Euro ist die “W Skagen Offshore BIB” ganz und gar kein Schnäppchen und damit absolut an der Grenze, was ich gerne ausgegeben habe. Was aber zählt, ist, dass sie ihren Zweck erfüllt. Und darauf bin ich sehr gespannt.
Außerdem habe ich mir 2 Paar Gummistiefel gekauft. Einmal den Langschaftstiefel “Kap Horn” von der Hausmarke “OCEAN pro+”nfür sage und schreibe 14 Euro. Die brauche ich dringend für meine Bootsarbeiten. Und dafür sollten sie allemal geeignet sein. Wenn schon denn schon ein weiteres Paar “Premiumfunktionsstiefel” derselben Marke. Diesmal endlich auch herabgesetzt von angeblich 179 Euro auf 99,99 Euro. Abgesehen davon, dass ich bislang kein wirklich geeignetes Schuhwerk fürs Hochseesegeln hatte, war vermutlich mein Bedürfnis nach einem vermeintlichen Schnäppchen so groß, dass ich kaum anders konnte, als wenigstens hier einen Rabatt zu ergattern. Und sie sind – jedenfalls in der Wohnung – sehr bequem.

Und jetzt, zu guter letzt, dann doch noch etwas Lustiges. Wir nennen das “Bärchen-Hosen”, nach einem Kleidungsstück, das dann tatsächlich ein Bärchenmuster aufgedruckt hatte: Einfach bequeme Hosen, in denen einen einfach niemand sehen darf. Hier als “Polar-Fleece Latzhose”, wiederum von a.w.niemeyers Hausmarke “OCEAN pro+”: 35 Euro pro Stück, einfach um warm zu haben, sei es bei kaltem Wetter in der Koje oder bei Schietwetter unter der Offshorehose. 🙂

Soviel von heute
Eure Sandra