Beitragsfoto: ©Yvan Zedda
Die Einhandregatta Vendée Globe ist nur knapp einer Tragödie entgangen. Kevin Escoffier, dessen Rennyacht am vorherigen Tag gegen 14:45 im schweren Seegang in zwei Teile zerbrach und sank, konnte gerettet werden. Escoffier, der sich zunächst in seine Rettungsinsel flüchten konnte, wurde von einem anderen Regattateilnehmer, dem sympatischen Jean Le Cam, in einer dramatischen Rettung an Bord genommen. Bereits am Vortag hatte Jean Le Cam die Rettungsinsel gesichtet und kurzen Sprachkontakt zu Escoffier gehabt. Eine Bergung misslang jedoch zunächst. Le Cam verlor Escoffier aus den Augen. Es eilten deshalb drei weitere Regattateilnehmer zur Unfallstelle. Darunter auch der Deutsche Boris Herrmann mit seiner Seaexplorer (Beitragsfoto). Es war dann jedoch abermals Jean Le Cam, der Escoffier in den frühen Morgenstunden erneut sichtete (02:15 Uhr MESZ) und schließlich abbergen konnte.
Die Erleichterung ist bei allen Mitseglern der Regatta ebenso wie bei allen Beobachtern riesig. In dem ca. 11°C kalten Wasser und wilder See mit ca. 5 Meter hohen Wellen sind Unterkühlung und Erschöpfung schon nach kurzer Zeit lebensbedrohlich. Zum Glück konnte Escoffier in letzter Minute vor dem Untergang seines Bootes noch in seinen Überlebensanzug steigen. Er hält den Körper trocken und speichert die Körperwärme. Damit konnte er die knapp 12 Stunden in der eisigen Gischt in seiner Rettungsinsel ohne Unterkühlung überstehen.
A propos: Wir haben noch nie Überlebensanzüge an Bord gehabt. Sie sind wohl auch wirklich nur für den Seenotfall nützlich, denn man kann sich nicht normal in ihnen bewegen. Trotzdem hört sich das nach einem interessanten Thema an, das Leben retten kann.
Einstweilen viele Grüße Eure Sandra